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Störe in Mitteleuropa

Der derzeit gültige Stand der Wissenschaft (nach Ludwig et al.2002) ist, dass in Mitteleuropa zwei Störarten heimisch gewesen sind - der Gemeine Stör (A. sturio) und der atlantischeBaltische Stör (A. oxyrinchus). Der gemeine Stör war vom Schwarzen Meer, über das Mittelmeer nach Frankreich über die deutschen Flüsse  Rhein, Elbe, Eider, Stör bis nach England und in der Ostsee und Island sowie Norwegen verbreitet. Vor etwa 1500 Jahren erfolgte dann die Besiedlung der Ostsee mit dem atlantischen Stör. Dann vor etwa 1000 Jahren bis zu seinem Verschwinden gab es in der Ostsee nur noch den atlantischen Stör - letzter Fang 1938.  Grundlage für diese Erkenntnis sind die Ergebnisse von Genanalysen bei Ausgrabungsfunden  von Knochenplatten aus Nahrungsresten historischer Siedlungen sowie die Befunde von Museumsstücken. Zur gleichen Zeit verfielen die Bestände des gemeinen Störs im restlichen Europa - letzter Fang in der Nordsee 1930 danach nur noch Einzelfänge.  


Beschreibung: Entlang ihres lang gestreckten Körpers haben die Störe fünf Reihen mit Knochplatten, das so genannte Exoskelett. Eine Reihe auf dem Rücken und je eine auf der Seitenlinie und je eine an den Bauchkanten. Die Schwanzflosse erinnert an Haie. Vor der Maulöffnung sitzen 4 Barteln die zur Nahrungsaufnahme als Tastorgane benutzt werden..  


Besonderes : Zur Zeit wird in Deutschland in internationaler Kooperation versucht einen Bestand von Laichstören für die beiden Arten aufzubauen. Grundlage für den gemeinen Stör ist ein verbliebener Wildbestand in Frankreich im Girondebecken sowie noch ganz intakte Bestände des atlantischen Störs an der Ostküste des Nordamerikanischen Kontinentes. Beteiligt an diesem Projekt sind unter anderem die Gesellschaft zur Rettung des Störs, das Bundesamt für Naturschutz, das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB), Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Verein Fisch und Umwelt in Mecklenburg-Vorpommern.


Weiterführende Informationen : Das Heft der neuen Brehmbücherei "Der Stör" von Frau Dr. Erna Mohr (1952) ist eines der Standardwerke zum Thema. Aus neuerer Zeit: "Der Stör" - Fisch des Jahres 2001 vom VSDF.

Auf den Seiten der Gesellschaft zur Rettung des Störes sind aktuelle Informationen zu den Bemühungen der Störwiederansiedlung zu finden.

Weiterhin sind die Publikationen auf den Seiten des Vereins Fisch und Umwelt in Mecklenburg-Vorpommern eine gute Informationsquelle.